Neulich unterhielt ich mich mit Angelikaüber das Abkupfern von Anleitungen. Sie hatte die PopUp-Tasche von der Taschenspieler 4 schon einmal in einem dänischen Buch gesehen und mir war ein Nadelmäppchen auf Instagram aufgefallen, dass ich vor Jahren schon mehrfach genäht und verschenkt hatte. Meines liebe ich ganz besonders, hat es Innen doch ein Stückchen Stoff, den mir meine Mutter einst aus Tromsø mitgebracht hatte. In meinem Bastelkreis hat es jede mal irgendwann geschenkt bekommen und auch Angelika besitzt eins. Ich glaube es war mal für lau in irgendeinem Adventskalender und nun wurde es dort als ganz neu beworben und natürlich ist es kein freies Muster.
Was mich aufregt ist nicht das Abkupfern an sich, man kann sich schließlich nicht immerzu was Neues ausdenken, das sieht man ja an der Mode, die sich in schöner Regelmäßigkeit alle Jahrzehnte wiederholt, sondern die Tatsache, dass uns kleinen Bloggern schnell mit horrenden Strafen gedroht wird, wenn wir mal was kopieren.
Aber es gibt auch erfreuliche Geschichten über Anleitungen im Internet zu berichten. Auf Craftsy hatte mir vor längerer Zeit schon ein Nadelkissen gut gefallen und ich wollte die Anleitung gerne kaufen. Da ich kein Bankkonto in den USA habe, war es aber nicht möglich. Daraufhin habe ich die Designerin angeschrieben, ob es trotzdem einen Weg für mich gäbe an dieses Muster zu kommen. Eine Antwort bekam ich zunächst nicht und hatte die Sache schon abgehakt. Vor ein paar Tagen hatten ich dann eine Antwort von Carmen von Seaschellquilts in meinem Postfach. Sie entschuldigte sich, dass ich so lange auf eine Antwort von ihr hatte warten müssen und im Anhang war ..... die Anleitung, einfach so. Wie nett!
Nun hatte ich Ansporn genug das Nadelkissen auch schnell zu nähen. Gefüllt habe ich es zu 2/3 mit gecrashten Walnussschalen. Diese Art der Füllung hatte ich schon bei Anna von Noodlehead gelesen und auch das Nadelkissen, dass ich nach einer Anleitung aus ihrem Buch genäht habe, nachträglich damit gefüllt. Seitdem sammele ich Walnussschalen, die ich mit dem Hammer dann zerkleinere. Damit die zum Teil spitzen Stücke sich nicht durch den Stoff bohren, habe ich einen Quader aus Nessel genäht, den ich mit den Walnussschalen gefüllt habe. Über dem Quader liegen zurecht geschnittene Vliesreste.
An zwei Außenseiten sind höhere Taschen zum Verstauen von Rollschneider und Co.
An den anderen beiden Seiten sind Klappen angebracht, die oben mittels Haken und Ösens verschlossen werden.
Auf der Innenseite der Klappen ist Wollfilz aufgenäht, um Nadeln zu verstauen. Auf der Außenseite ist 'fabric' bzw. 'paper' gestickt.
So kann man dort auch gebrauchte Nähmaschinennadeln sortieren.